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Die Völkerwanderung
Als Völkerwanderung wird der Zeitraum vom späten 4. bis etwa zum Ende des 7. Jahrhunderts bezeichnet. Diese Zeit ist gekennzeichnet durch den Untergang des Weströmischen Reiches (476) und Staatsgründungen verschiedener germanischer Völker auf dem Boden des einstigen Römischen Reiches (Vandalen, Goten, Langobarden, Burgunder, Franken). Die neuen Herren übernahmen zunächst, soweit sie überhaupt Münzen prägten, die römischen Vorbilder. Diese sog. pseudoimperialen Münzen in Gold (Solidi und Trienten) und Silber (Siliquen) sind bisweilen nur an kleinen Äußerlichkeiten, bestimmten Zeichen oder einem abweichende Stil, bisweilen aber auch durch eine starke Barbarisierung von den römischen Kaisermünzen zu unterscheiden. Ende des 5., Anfang des 6. Jahrhunderts traten dann Vandalen, Ostgoten und Burgunder mit eigenen, den jeweiligen Herrscher nennenden Münzen hervor. Im Laufe des 6. Jahrhunderts kamen die Westgoten und Franken hinzu. Münzwerte und Münzsystem blieben dem spätantiken und oströmischen Münzwesen angepasst.
Das Reich der Vandalen
Die ersten autonomen Münzen des von 428 bis 533 in Nordafrika existierenden Vandalenreiches sind Silberprägungen König Gunthamunds (484-496). Neben den Königsmünzen, die in den Wertstufen von 100, 50 und 25 Denaren vorkommen, existieren anonyme Kupfermünzen mit karthagischer Bildersprache in den Werten von 42, 21, 12 und 4 Nummi, denen reaktivierte altrömische Sesterze, Dupondien und Asse mit eingeritzten Wertzahlen (83 bzw. 42 nummi) vorangehen.